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Initiativgruppe WAS MACHEN
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WAS MACHEN – Ideen und Tipps für Dein politisches und gesellschaftliches Engagement

04/2017

„Würde man die Weltverbesserung kurz vertagen und statt gegen Trump in Amerika für einen Kindergarten im eigenen Dorf kämpfen, wären die Chancen, dass sich das Leben ein wenig verbessert, größer.“
Sibylle Berg, Spiegel Online 29.04.2017

Das sind klare Worte, die wir in ihrer Entschiedenheit nicht teilen – würden sich alle nur noch um lokale und keiner mehr um globale Themen scheren, wäre auch nichts gewonnen. Doch unbestreitbar ist es wichtig, dass wir bei aller Weit- und Fernsicht die Probleme vor der eigenen Haustür nicht aus dem Blick verlieren. Da sind wir ganz bei Sibylle Berg – und möchten euch mit WAS MACHEN auch weiterhin Tipps und Ideen an die Hand geben, mit denen wir „die Erde vom Kleinen ins Große verändern“ (Sibylle Berg) können.

Der Türanhänger hilft euch dabei, das soziale Miteinander in eurer Nahwelt zu aktivieren. Wenn ihr #ichbinhier unterstützt, verbessert ihr die Diskussionskultur in eurer virtuellen Nachbarschaft im Internet. Und über die Plattform youvo könnt ihr euch für soziale Organisationen mit euren kreativen Kompetenzen engagieren.

Wir hoffen, in diesem Potpourri aus Analog, Digital und Kreativ ist für jede*n von euch etwas Passendes dabei.

Eine inspirierende Lektüre wünschen euch
Antje, Indre, Johannes und Nicola

PS: Kennt ihr tolle Projekte oder spannende Initiativen? Dann erzählt uns bitte davon! Einfach den Link per E-Mail an uns. Danke!

DIY Nachbarschafts-Türanhänger „Bitte stören!“

 TIPP 1: 

Lerne deine Nachbarschaft kennen

 

Es ist vor allem ein Großstadtphänomen: Man lebt mit vielen Menschen unter einem Dach – und kennt sie kaum. Über das freundliche „Hallo!“ im Treppenhaus kommt man meistens nicht hinaus. Was geschieht, wenn man es anders macht und einfach mal bei den Nachbar*innen klingelt, darüber hat Lena Steeg in DIE ZEIT geschrieben.

Auch die Künstlerin Candy Chang hat sich Gedanken darüber gemacht, wie man mit den Nachbar*innen ins Gespräch kommen könnte und ist dabei auf eine Idee gekommen, die die meisten aus Hotels kennen – dem Türanhänger. Wir haben eine deutsche Adaption des Nachbarschafts-Türanhängers gebaut: einfach runterladen, ausschneiden, zusammenkleben und ab an die Tür damit! Das Schlimmste, was passieren kann: Jemand klingelt. ;)

 
TÜRANHÄNGER HERUNTERLADEN
Titelbild der Facebookgruppe #ichbinhier

 TIPP 2: 

Für Facebook ohne Hass und Hetze

 

„Don’t read the comments“ (Lies nicht die Kommentare) lautet eine alte Regel im Internet, die nicht eben für eine gute Diskussionskultur steht. In den letzten Jahren hat sich diese noch einmal mehr verschlechtert. Zu Beschimpfungen und Falschmeldungen kommen immer häufiger Vergewaltigungs- und Morddrohungen. Inzwischen wissen wir, dass der Hass oft gezielt organisiert ist. Facebook und andere soziale Medien verweigern, sich des Problems ernsthaft anzunehmen. Deswegen wurde es Zeit, selbst aktiv zu werden.

Das dachte sich auch Hannes Ley aus Hamburg und hat, inspiriert von einer schwedischen Kampagne, die Initiative #ichbinhier ins Leben gerufen. Herz der Aktionsgruppe ist eine geschlossene Facebook-Gruppe mit inzwischen fast 35.000 Mitgliedern. In der Gruppe werden insbesondere solche Medienbeiträge geteilt, in denen die Kommentare aus dem Ruder laufen. Einige Gruppenmitglieder schalten sich dann mit sachlichen Argumenten in die Diskussion ein und markieren diese jeweils mit #ichbinhier, andere „liken“ diese Argumente, um sie sichtbarer zu machen. „Wir zielen auf die vielen stillen Mitleser ab, die Unentschlossenen“, sagt Ley im Spiegel. „Der Hass ist im Netz so allgegenwärtig geworden, dass manche denken, es ist normal, so etwas zu schreiben.“

Wenn ihr bei #ichbinhier mitmachen wollt, könnt ihr die Mitgliedschaft einfach in der Aktionsgruppe auf Facebook beantragen. Genauere Informationen findest du auf der Infoseite. Wer die Aktion gut findet, kann für #ichbinhier beim Grimme Online Award abstimmen und wer Programmier-Fähigkeiten besitzt, kann der Initiative auch bei ein paar technischen Herausforderungen unter die Arme greifen.

 
ZUR #ICHBINHIER GRUPPE
youvo – I want to change the world! But I'm only good at Photoshop #youcreateimpact

 TIPP 3: 

Youvo – „You create. You volunteer.“

 

Die Engagement-Plattform für Kreative youvo „verbindet Menschen miteinander, die sich gegenseitig unterstützen wollen und schafft eine Brücke zwischen der Kreativ- und Digitalszene und dem sozialen Sektor.“  

Gegründet wurde das Social-Startup vor vier Jahren von Sebastian Schütz und Tobias Oertel, mit dem Ziel, Kreative und soziale Organisationen zusammenzubringen, die Unterstützung bei der Digitalisierung oder Öffentlichkeitsarbeit benötigen. Für die auf youvo ausgeschrieben Pro-Bono-Aufträge wird das gesamte Spektrum crossmedialer Kreativleistungen gesucht: zum Beispiel die Entwicklung eines Logos, einer Broschüre oder eines Imagefilms, Erstellung von PR-Fotos, die Überarbeitung oder technische Umsetzung einer Webseite oder auch Konzeptions-, Strategie-, Textarbeit.

Die Projekte bleiben dabei in einem zeitlich überschaubaren Rahmen: „Wir möchten mit youvo gute Kommunikation dort ermöglichen, wo sie ansonsten nicht möglich ist. Dabei ist es uns besonders wichtig, dass niemand ausgebeutet wird.“

Das youvo-Team wählt die vorgeschlagenen Projekte aus und ermittelt gemeinsam mit den dahinter stehenden Nonprofit-Organisationen (NGO) den Bedarf und die Aufgabenstellung. Wenn du Kreativschaffende*r bist und dich gerne engagieren möchtest, erhältst du als registriertes Community-Mitglied Einblick in die Kurzbriefings mit allen wichtigen Eckdaten sowie Deadline und Zeitaufwand. Auch während der Umsetzung steht das youvo-Team NGOs und Kreativen weiterhin zur Seite.

Bereits mehr als 200 Projekte konnten so über die Plattform vermittelt werden und die meisten sind auf der Webseite dokumentiert.

 
MITMACHEN

Links und Lektüren


Hier möchten wir euch Artikel, Bücher, Filme oder künstlerische oder kulturelle Projekte empfehlen, die uns gefallen, beschäftigt oder berührt haben. Dazu zählen heute:
HateAid Logo
 

HateAid: Eine digitale Hetzjagd überstehen


Die Initiative Fearless Democracy hat Empfehlungen für Menschen zusammengestellt, die Opfer politischer Gewalt im Netz werden. Der HateAid Selbstschutz-Guide und die dazugehörige Webseite geben wichtige und praktische Tipps, die vor, während und nach einem Hate Storm helfen können. Finden wir gut!
 
Sag's mir in Gesicht Aktionslogo
 

Tagesschau-Aktion zu Hate Speech 


Mit Sag's mir ins Gesicht wollte die Tagesschau ein Statement setzen für eine bessere Diskussionskultur im Netz – werden doch viele Journalist*innen täglich Opfer verbaler Angriffe über die sozialen Netzwerke. Drei ARD-Redakteur*innen stellten sich per Video-Anruf von Angesicht zu Angesicht den Fragen von Facebook-Nutzer*innen. Super Aktion!

Motiv aus der Comicreportage »Brot, Salz und verrückter Käse«Alphabet des Ankommens


H wie Herkunftsland, W wie Wahlheimat und E wie Exil – der Deutsche Comicverein e.V. veranstaltete Anfang März einen Workshop mit zwölf Journalist*innen und Zeichner*innen aus zehn verschiedenen Ländern.
Unter dem Titel Alphabet des Ankommens sind dabei Comicreportagen entstanden, die davon berichten, wie Migration Menschen und Nationen prägt. Unterstützt wurde das Projekt von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb). Gefällt uns!

Zum Schluss was Nettes


Manchmal ist jemand, den wir gar nicht kennen, einfach nett zu uns – mit einer Geste oder einem Gefallen, um den man gar nicht gebeten hat. Manchmal zaubert uns jemand ein Lächeln auf die Lippen – mit Worten oder einem Bild. Einfach so. Solche Augenblicke wollen wir hier teilen. Unsere Freundin Kati erzählt uns von diesem Moment:
 
„Als mir der Supermarkt-Inhaber zur gekauften Wassermelone einen Becher Ayran schenkte, weil man zur Wassermelone einfach Ayran trinken müsse.“
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